Island

Vulkan Eyjafjallajökull

    März/April 2010  

 M.Rietze, M. Szeglat


  Cinema

Video Sakura Jima, Suwanose Jima


Ästhetischer Vorbote zum Ausbruch des Vulkans Eyjafoell ?

Die Öffnung der Spalte östlich des Vulkans Eyjafoell (Fimmvörduháls-Pass)

Island 2010, by Martin Rietze     Island 2010, by Martin Rietzemr

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Nachdem sich am 21.3.2010 in Island eine Spalte am Fimmvörduháls-Pass östlich des Eyjafjallajökull-Vulkans öffnete beschlossen Marc und ich so schnell wie möglich eine Reise dorthin zu unternehmen. Die Eruption kündigte sich schon seit vielen Wochen durch Seismik an, es war nur nicht klar wo und wie heftig sie sein würde. Wir trafen am Abend des 24.03.2010 ein und fuhren sofort in das nördlich des Vulkans gelegene Tal um erste Fernblicke zu gewinnen. Noch in der gleichen Nacht wechselten wir nach Süden zum Ort Skogar, wo über einen Wanderweg ein guter Zugang zur neuen Spalte existiert. Während ich umgehend um 2:00h mit dem 16km langen und 1100Hm hohen Aufstieg begann kam Marc im Lauf des Tages nach. Ab ca. 450m begann die durchgehende Schneedecke, mit dem schweren Rucksack eine beachtliche Anstrengung. Oben angekommen beeindruckte die etwa 300m lange Lavafontänenreihe. Die Stärke der Eruption fluktuierte, in ruhigeren Phasen erreichte sie 30m Höhe und bei Hochphasen bis über 100m. Im Lauf der kommenden Tage bildeten sich einige Bereiche auf unterbrochene strombolianische Tätigkeit zurück.

Island 2010, by Martin Rietze   Island 2010, by Martin Rietze   Island 2010, by Martin Rietzemr

Island 2010, by Martin Rietzemr

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Bei einem Abstecher in Richtung Nordost bot sich mir ein Blick in wo sich ein Lavastrom zusammen mit Schmelzwasserfällen hinab schlängelte. Die folgende Nacht verbrachten wir an der nahegelegenen, um diese Jahreszeit noch meterdick verschneiten und zugeeisten Wanderhütte. Da sie verschlossen und verriegelt war führte das zu einem Biwak mit entsprechend bis zum Boden durchgefrorenen Trinkwasserflaschen am Morgen. Am nächten Tag hatte ich das Glück, mit nur 5 Isländern zusammen einen Lavadurchbruch in eine überhängende Seitenschlucht auf der westlichen Seite zu erleben. Zunächst konnte nur der Dampf der sich unter der meterhohen Schneedecke da hinarbeitenden Lavazunge beobachtet werden. In Sekundenschnelle bildete sich am Abbruch ein brauner, kochender Schmelzwasserfluß. Dieser führte mehr und mehr Schneebrocken mit und seine Hitze führte zu extremer Dampfboldung am Schluchtgrund. Wenige Minuten danach begann sich ein Lavafall zu bilden, welcher mit Getöse in die Schlucht stürzte. In Sekunden bildete sich eine kilometerhohe Dampf- und Aschewolke, welche leider komplett den Einblick verhinderte. Aber auch ohne Sicht und Bildoption war es ein unbeschreibliches Erlebnis, in nur 30m Entfernung davon wähnte man sich in einem Inferno.

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Einmalige Anblicke im Kontrast : Lavafall statt Wasserfall.

Nach etwa 1 Stunde wurden die Blicke frei, im Talgrund wälzte sich nun ein Lavastrom und der nun schon schwache Lavafall war jetzt wenigstens frei zu sehen. Nachmittags erfolgte der Abstieg nach Skogar, um am folgenden Tag etwas Erholung bei anderen Zielen zu finden. Am 28.3. erfolgte wieder ein Besuch der Spalte, diesmal verkürzten wir den Aufstieg mit einem Helikopter. Leider enttäuschte der Luftanblick sehr, da der Pilot nicht kooperativ war und die Fontäne schwach aktiv. Dennoch war es nochmal lohnend, denn man konnte nah an die Aa Lavaströme und wieder an der Westseite bildete sich ein neuer Lavafall. Wir konnten etwas abenteuerlich über Schmelzwassereinbrüche springend die überhängende Abbruchkante erreichen. Extrem exponiert gab es hier eine einzige Stelle für den kompletten Überblick. Lava stürzte über die Klippe, schlug unten auf und bildete einen breiten Strom. Schmelzwasser wurde in der durch Hitze stark durch wirbelten Luft wieder nach oben gewirbelt und bildete auf dem Schnee ringsum eine Blankeisdecke. Hier wäre es geschickt gewesen, die Steigeisen nicht unten im Auto zu lassen... Ein Wetterumschwung brachte eisigen Nordsturm und so beschlossen wir den Abstieg. Kurz nach unserer Abreise öffnete sich eine zweite Spalte direkt neben der ersten.

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N'lavabommel

Island 2010, by Martin Rietzemr


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©2010, Photos M.Rietze, last modification 04.04.2010

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