mr mr tb
Panoramaüberblick der Kraterterrasse
vom Pizzo aus photographiert (rechts: Stitch im Zeitraum von zwei Minuten ). Längsdurchmesser der Kraterterrasse etwa
250 Meter.
Zur
Orientierung die Luftbildkarte
Im Reich des Äoli kommt es selbst nach
mehrfachen Aufenthalten auf dem Vulkan Stromboli immer wieder zu
überraschend neuen Einblicken. Nimmt man den Standpunkt Pizzo (Gipfel)
so ergibt sich bereits ein fantastischer Blick in das Vulkangeschehen. Stellt man sich nun auf die
linke Kante der Kraterterrasse
(Bild oben rechts)
und verkürzt den Abstand zu der ersten Eruptionsröhre auf 20 Meter (Krater
3), so stellt man schnell fest das jegliche bekannten Zustände des
Vulkans im Verstärkungsmodus auf den Beobachter wirken. So nah an
den Pforten zum Inneren der Erde sind die Detailbeobachtungen
(Wasserstoffflammen, spiraldrehende Magmafetzen etc..) sowie die
Geräuschkulisse einfach nicht mehr zu überbieten. Dennoch...
..Hinweis am Ende durchlesen !
mr
tb
mr
Das selten rauch- und dampffreie
Kraterinterieur ließ einmalige Blicke und Photographien aus dieser
Position zu wobei selbst das Blickfeld der Weitwinkelobjektive von 16 mm
bis 18 mm fast nicht mehr ausreichte, und diese an ihre Grenzen stießen.
Bild links und
in der Mitte: Bei einer Minute Belichtungszeit
konnten wir beide Krater in Aktion einfangen.
Rechts der
Auswurf von etwa 100 Metern Höhe des Krater drei aus einem Abstand von
etwa 20 Metern. Wenn man nun die in Reihe gelegenen Schlote von vorne nach
hinten betrachtet so konnte der
vordere
Schlot mit einem Sprühfeuerwerk bis zu 100 Meter aufwarten. Der zu uns
leicht abgewandte Auswurf war der eigentliche Grund diesen Platz überhaupt
einnehmen zu können. Bei vorherigen Besuchen wäre dieses unmöglich bzw.
lebensgefährlich gewesen, da das Streufeld weit über die Kraterkante
reichte. Auch schwere Auswürfe waren damals zu beobachten. Ähnlich
verhielt sich der
zweite Schlot.
mr
tb
tb
Geht man auf dieser vulkanischen
Feuerstrasse einen Schlot weiter
(Mitte, drei)
so hatte dieser, eine bis
zu 70 Meter hohe Magmafontaine die in ihrer Fülle von uns noch nie
beobachtet wurde. Seit dem ersten Besuch mit Andreas Heidl vor elf Jahren
fiel mir schon dieses hellorange dampfwabernde Loch im Kraterboden
auf und irgendwie fragte ich Martin. "Hast du da eigentlich jemals einen
Auswurf gesehen". Wie gerufen schossen kurz danach bis zu zwei Meter
große Lavafetzen aus der Eruptionsröhre und klatschten in das umliegende
Kratergelände, - ???. Für den Stromboli ein doch sehr seltener Anblick und wer's
nicht glaubt wartet am besten auf die Videoclips.
mr
Eine verborgene Röhre zwischen Schlot
drei und
vier trieb im
zeitlichen Abstand von 20
Minuten ein Wasserstoff - Vulkangasgemisch in einer solchen hohen Geschwindigkeit aus dem Boden,
so dass der Lärm in dieser unmittelbaren Nähe (80m) nicht mehr auszuhalten war.
mr
Die Ansicht des inneren
Kratergeländes im Dämmerungslicht lassen erstmalige Blicke in die ansonst
verborgenen Winkel zu. Endlich war es mal möglich geworden sich einen den
Gesamtüberblick zu verschaffen. Wie man sieht war selbst der Kraterboden
fast dampffrei. Der restliche Nebel waren SO2
Immissionen und
weitere Vulkangase.
tb
Aus Schlot
vier schossen im
gleichen zeitlichen Abstand Kerzen bis zu 200 Meter in die Höhe. Der
krachende Lärm brachte sogar den Stoff unserer Bekleidung zum flattern.
Der
fünfte
und letzte Schlot auch Krater eins genannt, brachte ebenfalls bis zu 200
Meter hohe und weit ausladende Fontainen über die Kraterkante. So hatte
jeder Schlot sein eigenes Auswurfverhalten. Anzumerken wäre noch, dass
sich zahlreiche kleinere Öffnungen (Bild oben links) immer wieder in
dem dunklen Kraterboden auftaten und rumorten.
Und jetzt der Zeitbrüller!
Alle oberen Photographien entstanden in den letzten 90 Minuten unseres
Aufenthaltes. Bei sternklarem Aufstieg standen wir in der letzten Nacht um
2.15 h am Pizzo, als sich der unterhalb gelegene Wolkengürtel in Minuten
anhob und sofort den gesamten Gipfel in Nebel hüllte. Na bravo, wir
konnten die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Ziemlich angesäuert
beschlossen wir um 4:00 h den Abstieg. Auf 600 Höhenmetern angekommen riss
die Wolkendecke erneut auf und da standen wir nun. Runter oder rauf, rauf
oder runter..... Die schwere Entscheidung nach der zweiten
schlaflosen Beobachtungsnacht nochmals auf den Gipfel zu
latschen, fiel bei mir deswegen positiv aus, da ich bis dahin mit
meinen Photographien nicht ganz zufrieden war. Martin, der in Gedanken mit einem Fuß eh
schon wieder oben war zögerte nicht, und so kamen wir ziemlich platt gegen 5:00 h
erneut am Pizzo an, als
für unser Empfinden provokativ die gesamte Gipfelregion vom Vancori bis zum östlichen Grad
wiederum, diesmal in sekundenschnelle auf Nebel umschlug. Eine derartig schnelle
und boshafte
Veränderung hatte ich selbst in den Alpen noch nicht erlebt. Tobend standen wir zum Glück nur fünf Minuten in der Glocke, als es die
letzten 90 Minuten doch noch kristallklar wurde.
mr
mr
Für Martin die besten Bedingungen
in der ersten Nacht. Mächtige Lavakerzen des Krater zwei, vor dem
untergehenden Vollmond. Wegen meiner schon klassischen Oktobererkältung blieb ich
unten, und grummelte vor mich hin. Zur Belohnung durfte ich mich mit einem
Wolkenmatsch in der zweiten Nacht zufrieden geben. Dennoch ergaben sich
daraus phantastische Stimmungen.
tb
tb
Wenn Äoli mit den Wolken spielt. Zwischen zwei
sonderbar vorherrschenden Windströmungen ergab sich immer wieder ein
Stelldichein mit dem Vulkan und dem Wolkenkarussell in der Gipfelregion.
Hierbei war die Großwetterlage aus Nordwest kommend, während die
feuchtwarme Grundströmung entgegengesetzt aus Südost heranzog. Sehr zu
unserem Ärger, da sich in dieser Woche fast ständig eine Nebelglocke auf
die letzten 100 Höhenmeter des Vulkan setzte. Habe drei Nächte weiter
gegrummelt.
mr
tb mr
Starke Auswürfe des Krater eins. Hierbei machten
wir die Erfahrung das bei der digitalen Photographie ein Ausbrennen der
Mitte fast nicht zu verhindern war. Kam Dunst oder Dampf dazu so waren die
Ergebnisse nicht mehr vorzeigbar.
tb
Kleinere Ausschmisse über die Kante des Krater eins
von dem östlichen Grad aufgenommen. Hierbei wurde der austretende
Wasserdampf nicht so stark beleuchtet.
tb
Selbst von der Quota 400 gelingen noch passable
Photographien
tb
Piazza und Kirche von St. Vincenzo
Hinweis!
Erst nach langen Beobachtungen des Krater drei, entschlossen wir uns an der
Kante in
Position zu gehen. In diesem Fall war es möglich geworden, da die
Schlackefontänen von uns weggeneigt waren. An Krater drei sowie an
allen
anderen
Kratern,
können Eruptionen weit über diese Beobachtunsposition auswerfen
und Sie lebensgefährlich verletzen.
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