Stromboli April 2004

 

'stalaktische' Lichteindrücke Richtung Westen

Nach den vulkanischen Anlässen vom 5. April 2003 war es dringenst notwendig geworden den Stromboli zu besuchen. Bekannt war uns ja, dass er wohl noch stände jedoch war der Aufbau der Kraterterrasse ein Rätsel zudem wir im Oktober 2003 von Kalabrien aus eine vollkommen neue Gipfelform bemerkten. Sah damals komisch aus, ist aber nicht so! Alles steht noch da wo es hingehört, allerdings war von den über die Jahre entstandenen Schlackekegeln auf ca. 750 m nichts mehr zu sehen. Der Anblick eines einzigen großen Kraters lässt im nachhinein zu Verstehen geben, welch enorme Kräfte hier wirkten.

Auf Tour M. Rietze und Th. Boeckel


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Links: Aufstieg an der Fossetta.  Mitte: Riesen Auswurfbombe. Rechts: Die Sciara del Fuoco. Erstaunlich war, dass bereits bei kleinen Eruptionen ständig Gesteinslawinen ausgelöst wurden. Der ganze Hang scheint sich anscheinend noch nicht stabilisiert zu haben.

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Nachdem wir uns drei Tage zwischen 0 m und 918 m bewegten mussten wir doch tatsächlich feststellen das wir in eine Ruhephase des Vulkanes hineingeraten waren. Auch dass noch!  In der ersten Nacht: In den Wolken und somit kaum Sicht, wenig Aktivität.  Zweite Nacht: Fast keine Aktivität und auch noch an der Q 400 hängen geblieben. Womöglich war es immer noch nicht erlaubt das obere Areal zu betreten.  Dritte Nacht: Versteckspiel in den Büschen gekrönt mit Höhlenhiding. Die Nacht kommt die Guides gehen und endlich klarer Himmel. Der Vulkan zeigt mittlere bis starke Aktivität und zwar an allen vier Eruptionsröhren. (Soweit wir das überblicken konnten).

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Ex Krater 3 (West) bot bis zu 30 Sekunden dauernde lautstarke Eruptionen, während Krater 1 (Ost) stark asche- bzw. lavahaltige Fontänen ausstieß. Die beiden mittleren Röhren stießen fast ununterbrochen bis zu 10 Meter hohe Wasserstofflammen aus ihrem Inneren. Kleinere Magmafetzen wurden mitgerissen. Dieses konnte bei absoluter klarer Sicht in der letzten Nacht von Martin beobachtet werden. (Video u.c.) Von mir 9 Jahre zuvor.

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Kraterform vom Okt. 2000 (Q 400m)Okt. 2000 (Q 650m)April  2004 (Q 650m)Von dieser Position auf etwa 650 Metern war der seitliche Einblick endlich möglich. Im Vergleich zum Oktober 2003 zeigen sich doch wesentliche Veränderungen der Kratersilhouette. So wurde der östliche Teil der Kraterwand buchstäblich ausgesprengt. Sichtbar wird dies an der linken schroffen Felskontur

       

Stromboli Impressionen. Links und rechts das Ingrid Bergman Haus

Im westlichen Teil ist die Kraterbegrenzung teilweise in ihrem Radius gewachsen. Nahe liegende alte Geländeformationen sind aber nach wie vor zu erkennen. Die Beobachtungsentfernung betrug etwa 350 Meter, die Auswurfhöhe mittelte sich bei etwa 100 m ein. Der Krater hatte von dieser Position aus eine Öffnung von 100 m.

Bei absoluter Dunkelheit tat sich ein beeindruckender Sternenhimmel auf.

Schattenwurf der Venus

Venus in östlicher Elongation ( -4,0 mag) nahe den Pleijaden

Wussten Sie eigentlich das die Venus der einzige Planet ist der einen Schatten erzeugen kann? Bisher las ich es nur in Büchern. Während wir auf 650 Metern dem irdischen Schauspiel beiwohnten fiel mir bei Einbruch der totalen Dunkelheit auf, dass an den hellen Felsen des Nordwesthanges unser Tun auch ein gewisses 'Schattendasein' hatte. Nachdem sich unsere Hauptgestirne zu dieser Zeit unter dem Horizont bewegten blieb eigentlich nur noch Venus übrig. (Ablösezeit während des Sonnen- und Mondaufganges, 2h). Mit Freude stellte ich fest, dass in einer absolut dunklen Umgebung Lichtphänomene wie diese doch möglich sind. Auf dem oberen Photo sieht man Venus, den Venusschein auf dem Meer und den Schatten einer Wolke der sich zu uns heraufspiegelte.

 

 

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©2004 photos by M.Rietze (MR) and  T.Boeckel (TB) last modification 14.12.04


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