1 Jahr war ich nicht
mehr auf Stromboli. Da sich dort inzwischen einiges verändert hat und die
Aktivität derzeit eher hoch ist, siehe Bericht von Thorsten, beschloss ich
einen Kurztrip dorthin. Nach langer Schlechtwetterphase schlug das Wetter
zum Maivollmond hin doch zum positiven hin um. Sogar ein südlicher Wind
sorgte für trockene, gutsichtige Luft welche die berüchtigte Dampfglocke des
Strombolikraters auflöste. Zudem zeigte sich Stromboli in bester Laune.
Zwar waren die
Eruptionen nicht mehr so energiereich und laut wie noch ein paar Wochen
zuvor, aber die Aktivität war besonders vielgestaltig. Ascheeruptionen und
Auswurf beachtlich großer Schlacken im Abstand von nur wenigen Minuten
ließen keine Langeweile aufkommen.
Faszinierend waren
auch die spontanen, bubbleartigen explosionsartigen Lavaauswürfe. Unter
lautem Knall erfolgte dort vom westlichen Loch des Ostschlotes oftmals ein
radialer Auswurf mit enorm hoher Geschwindigkeit und Reichweite.
Nach nun schon mehr
als Da die komplette Sperrung vom April inzwischen wieder aufgehoben ist
lässt sich die ganze Nacht relativ entspannt arbeiten.
Die geförderte
Lavamenge war groß genug, um bis weit in den Tag hineingenügend Rotkontrast
zu geben.
Ätna Impressionen
Da die Anreise über Catania
erfolgte bestand am Ätna die Gelegenheit, den zwar unspektakulären aber doch
enorm ausdauernden Lavastrom im Valle de Bove zu besuchen. Der Weg von der
Seilbahn-Fahrpiste zu der neuen Eruptionsspalte ist einfach und harmlos,
davon zeigten auch frische Spuren im noch reichlich vorhandenen Schnee.
Zahlreiche von dort aus aufgenommene, veröffentlichte Bilder zeigen die
bekannten, aber derzeit inaktiven Kleinkrater entlang der Spalte. Jedoch
erwies sich der Abstieg zu den Lavaaustrittstellen einige hundert Meter
darunter als eher riskant und selten ausgeführt. Besonders der Übergang vom
Schnee in die warme, lockere Aa-Lava birgt hohes
Einbrechrisiko. Die ein oder andere blutige Aa-Umarmung ist quasi
vorprogrammiert...
Obschon die mehrfachen, eher kleinen Lavaströme sehr ruhig und wenig
dramatisch aus dem Boden hervorquellen besticht doch die Landschaft mit
einer besonderen Stimmung. Besonders Nachts, wenn die Gegend in eine
Vielzahl von Farben getaucht ist und die Temperatur trotz Mai mit
unglaublicher Geschwindigkeit tief in den Minusbereich absinkt und alle
Rinnsale schlagartig gefrieren.
Weitere Photos in
ALPE,
by M.Rietze